Die Geburt Jesu dargestellt in einer Schmuckinitiale in einer englischen liturgischen Handschrift (1310-1320) https://en.wikipedia.org/wiki/Nativity_of_Jesus#/media/File:Nativity_01.jpg |
Wohl jedem dürften die Weihnachtsgeschichten, jene im Neuen Testament zu findenden Erzählungen, die die Geburt Jesu von Nazareth schildern, aus dem Alltag, der Schule, dem (Eigen-)Studium oder aber auch aus dem Weihnachtsgottesdienst bekannt sein. Die Weihnachtsgeschichte nach dem Lukasevangelium ist dabei die bekanntere und jene, die traditionell an Weihnachten im christlichen Gottesdienst verlesen wird, während die Weihnachtsgeschichte nach dem Matthäusevangelium den meisten eher unbekannt sein dürfte. In diesem kurz!-Artikel soll aber eine andere Weihnachtsgeschichte im Mittelpunkt stehen, eine Weihnachtsgeschichte auf Mittelhochdeutsch, die Teil eines im 14. Jahrhunderts verfassten Marienlebens ist. Aufgrund der Tatsache, dass sich der Schreiber bei der Fertigstellung seines Marienlebens vor allem auf Apokryphen, nicht in den biblischen Kanon aufgenommene Texte, bzw. Werke stützte, die sich ihrerseits an apokryphen Schriften orientieren (z.B. Vita beatae virginis Mariae et salvatoris rhythmica), bietet es einige Änderungen und Zusätze zu den aus dem Neuen Testament bekannten Weihnachtsgeschichten, denen dieser kurz!-Artikel nachgehen möchte.