Sonntag, 20. Mai 2018

Attentat auf einen Papst – Leo III. und die Kaiserkrönung Karls des Großen*

Der 25. April 799 ist in die Weltgeschichte eingegangen, obwohl die Ereignisse dieses Tages in Rom zunächst einmal nur mit den dortigen Begebenheiten zu tun hatten. Die weltgeschichtliche Bedeutung erhielten die Ereignisse erst durch ihre Nachwirkung. Denn sie waren der Ausgangspunkt einer Reihe von Geschehnissen, die schlussendlich zu einem der bekanntesten Meilensteine des abendländischen Mittelalters führen sollten: der Kaiserkrönung Karls des Großen (768-814) am Weihnachtstag des Jahres 800. 
Doch was geschah an diesem 25. April in Rom? Welche Nachwirkungen brachten die Geschehnisse genau mit sich? Und warum war Karls Kaiserkrönung so besonders und wichtig? Diese und andere Fragen sollen in diesem kurz!-Artikel beantwortet werden. 

Am 25. April 799 – dem Tag des heiligen Marcus – hielt Papst Leo III. (795-816) eine große Bittprozession ab. Dies war an sich nichts Besonderes, die Päpste führen bis heute das ganze Jahr hindurch viele solcher Prozessionen an. An diesem Tag jedoch war Leo III. in Gefahr, denn er hatte Gegner unter den Noblen Roms, die ein Attentat auf ihn planten.

Leo III. auf einem Mosaik im Triclinium des Lateran-Palastes (um 799)
(https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_III._(Papst)#/media/File:Leo_III_Mosaic.jpg)

Sonntag, 6. Mai 2018

Die Schlacht von Azincourt - Wie englische Langbögen dem französischen Heer 1415 zum Verhängnis wurden

And on the morrow, that is Friday, on the feast of Sts Crispin and Crispinian, the 25th of October, the French, in the early dawn, arrayed themselves in battle lines, columns, and platoons and took up position in front of us in that field, called the field of Agincourt, across which lay our road towards Calais, and the number of them was really terrifying. And they placed squadrons of cavalry, many hundreds strong, on each flank of their vanguard, to break the formation and resistance of our archers. And that vanguard was composed of dismounted men drawn from all their nobles and the pick of their forces and, with its forest of spears and the great number of helmets gleaming in between them and of cavalry on the flanks, it was a rough guess thirty times more than all our men put together.
So beschreibt der unbekannte Autor der Gesta Henrici Quinti in den Jahren 1416/17 die französischen Truppen unmittelbar vor der Schlacht von Azincourt, rund 40 km südlich von Calais gelegen, in der sich Frankreich und England gegenüberstanden. Deutliche Betonung findet in dieser Beschreibung die Truppenstärke der französischen Streitmacht, die den Angaben des Chronisten zufolge die der Engländer um ein Dreißigfaches überstiegen haben soll. Was laut der Beschreibung beinahe wie ein bereits verlorener Kampf für die Truppen des englischen Königs Heinrich V. (1386-1422) erscheinen mag, sollte zu einem seiner größten Siege werden. Wie es zu der Schlacht kam, wie sie verlief und wie es den Engländern gelang, trotz der französischen Übermacht zu triumphieren, wollen wir in diesem kurz!-Artikel genauer betrachten.