Sonntag, 22. Oktober 2017

Nicolas Ferry – Zwerg am Hof des polnischen Königs

In der Frühen Neuzeit gab es an einigen europäischen Höfen das offizielle Amt des Hofzwerges, das kleinwüchsige Menschen – Männer und Frauen – innehaben konnten. Herrscher schmückten sich häufig mit ihnen, da diesen auf der einen Seite besondere Fähigkeiten zugeschrieben wurden. Auch galten sie als Glücksbringer, weshalb Adelige sie gerne in ihrer Nähe wussten. Auf der anderen Seite umgab Kleinwüchsige aber vor allem der Reiz des Skurrilen und Exotischen, weshalb sie an den Höfen wie Sammelobjekte und Besitztümer der Herrschenden behandelt wurden. Es galt als ein Zeichen von Reichtum und Macht, wenn Regierende ungewöhnlich gestaltete Menschen zu ihrem Hofstaat zählen konnten. In diesem kurz!-Artikel soll darum mit Nicolas Ferry (1741-1764), dem Hofzwerg des polnischen Königs Stanislaus I. Leszczyński (1677-1766), eines der bekanntesten Beispiele  vorgestellt werden.

Gemälde von Nicolas Ferry mit einem Bild des polnischen Königs, unbekannter Maler, 18. Jahrhundert
https://en.wikipedia.org/wiki/Nicolas_Ferry#/media/File:Nicolas_Ferry_-_NEAPOLITAN_SCHOOL.jpg

Sonntag, 8. Oktober 2017

Die Sachsenkriege Karls des Großen

Unter Karl dem Großen (747 bis 814) gelangte das Frankenreich zu seiner größten flächenmäßigen Ausdehnung und erlebte seine größte Machtexpansion. So eroberte er 774 das Langobardenreich, er beendete 788 die Autonomie des bayrischen Stammesherzogtums und eroberte in den 790er Jahren auch das Reich der Awaren. Seine vielleicht schwierigste Aufgabe bestand jedoch in der Eingliederung der sächsischen Stämme in das Fränkische Reich. Über mehr als drei Jahrzehnte sollten sich die Sachsen in den Sachsenkriegen erwehren, die über den Status einer Eroberung des Gebietes hinausgingen. Denn die Sachsen hingen dem germanischen Glauben an und wurden von den christlichen Franken als Heiden angesehen. Eine konfliktfreie Lösung erschien also unmöglich, da neben den politischen auch die religiösen Unterschiede einer gewaltfreien Einigung im Wege standen. Dieser Artikel beschäftigt sich mit den folgenden Fragen: Mit welchen Mitteln sollte Karl der Große die Sachsen letztendlich unterwerfen? Warum erstreckten sich die Auseinandersetzungen über einen solch langen Zeitraum? Welche Konsequenzen hatte die Zerstörung der großen Säule Irminsul? Und wie endete dieser politisch-religiöse Konflikt für beiden Seiten?