Der schnelle Aufstieg des Karolingers Pippin (714-768) verlief äußerst beeindruckend: Als Sohn Karl Martells erbte er zunächst im Jahr 741 das Amt des Hausmeiers von Neustrien, Burgund und der Provence und übernahm 747 nach dem Tod seines Bruders Karlmann zudem dessen Amt des Hausmeiers von Austrien, Alemannien und Thüringen. In der Merowingerzeit zählten primär verwaltende Tätigkeiten zu den Aufgaben der Hausmeier. So hatten sie zunächst lediglich die leitende Aufsicht über die Unfreien des königlichen Hofes inne. Aufgrund der zahlreichen Reichs- und Herrschaftsteilungen erfuhr dieses Amt aber eine deutliche Aufwertung. Der Hausmeier stellte Urkunden im Namen des Königs aus und ernannte eigenständig Beamte. Pippin konnte als Hausmeier seine Stellung im Frankenreich stetig ausbauen, sodass die Macht im Reich letztlich bei den Hausmeiern lag – der König war nur noch dem Titel nach höhergestellt. Schließlich sollte es Pippin sogar schaffen, dass der letzte Merowingerkönig Childerich III. mehr oder weniger freiwillig selbst abdankte und den Weg somit für ihn, König Pippin, freimachte. In diesem kurz!-Artikel betrachten wir eine zentrale Episode des Königtums Pippins: Die Begegnung mit Papst Stephan II. (Papst von 752 bis 757) in Ponthion. Die Beantwortung der Fragen nach dem Stellenwert dieses Treffens und gleichzeitig nach der Repräsentativität hinsichtlich der Ritualisierung der Macht im Mittelalter, sollen im Mittelpunkt stehen.
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Statue Pippins auf der ALten Mainbrücke in Würzburg / Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/57/Pippin_w%C3%BCrzburg_1.jpg |