Auch wenn Frauen im Mittelalter aufgrund der generellen Exklusion von den Universitäten das Studium der Medizin verboten war, gab es Frauen, die sich – ohne je an einer Universität Medizin studiert zu haben – um die medizinische Versorgung erkrankter Mitmenschen kümmerten. Hildegard von Bingen, die sich als Äbtissin und infirmaria (Krankenschwester) selbst um erkrankte Nonnen im von ihr gegründeten Kloster Ruperstberg kümmerte, kann sicherlich als die bekannteste Heilerin des Mittelalters gelten. Daneben gab es jedoch auch andere Frauen, die v.a. in den Städten erkrankte Menschen behandelten. Dass diese Heilerinnen häufig mit großen Widerständen zu kämpfen hatten, zeigt ein juristisches Verfahren, dass im 14. Jahrhundert in Paris gegen Jacoba Felicie angestrengt wurde. Die Pariser Fakultät hatte zwischen 1312 und 1322 gleich mehrere juristische Prozesse gegen Frauen und Männer eingeleitet, die ohne Approbation auf dem Gebiet der Medizin tätig waren. Angeklagt wurde auch Jacoba Felicie, die beschuldigt wurde, in und um Paris mehrere schwer kranke Menschen besucht und widerrechtlich geheilt zu haben. Verlauf und Ausgang dieses juristischen Verfahrens sollen im Vordergrund dieses kurz!-Artikels stehen.
Sonntag, 30. September 2018
Sonntag, 16. September 2018
Dietrich Holzschuh oder das Warten auf den Friedenskaiser
Am 13. Dezember 1250 starb
Friedrich II. (1194-1250), letzter römisch-deutscher Kaiser aus dem
Adelsgeschlecht der Staufer, auf der Burg Castel Fiorentino bei Lucera in
Italien. Nach dem Tod des umstrittenen Herrschers, der von päpstlicher Seite
unter anderem als Ketzer und Antichrist geächtet worden war, während seine
Anhänger in ihm einen herausragenden Herrscher und den zu erwartenden Messias
gesehen hatten, gab es schon bald Gerüchte über eine mögliche Wiederkehr des
Staufers. Mehrere Personen, die behaupteten, Friedrich II. zu sein, traten vor
allem in den deutschsprachigen Gebieten in Erscheinung. Einer von ihnen war
Dietrich Holzschuh, auch bekannt als Tile Kolup. Unser neuer Artikel beschäftigt
sich mit der Geschichte des bekanntesten der „falschen Friedriche“ und versucht
zu erklären, warum so viele an dem Tod Friedrichs zweifelten und in ihm den
sogenannten Friedenskaiser zu erkennen glaubten.
Sonntag, 2. September 2018
1177 – Der Friede von Venedig
Die Beziehung zwischen den beiden mächtigsten Herrschern der mittelalterlichen Welt, dem Papst und dem Kaiser, gestaltete sich häufig äußert kompliziert. Ob Rangstreitigkeiten um die Position des höchsten geistlichen oder weltlichen Herrschers, Verweigerungen um die Anerkennung oder Aufhebung von Ehen sowie Auseinandersetzungen unter Verbündeten, Konfliktpotential war stets gegeben. Als Hadrian IV. im Jahr 1159 starb, musste ein Nachfolger gewählt werden. Die Wahl des neuen Papstes wurde durch den amtierenden Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1122 bis 1190) abgelehnt und ein Konflikt zwischen ihm und dem neuen Papst war quasi unumgänglich. In diesem kurz!-Artikel wird die Papstwahl sowie der Konflikt der mächtigsten Herrscher der Welt und der schließlich geschlossene 1177 Frieden 17 Jahre nach Ausbruch des Konfliktes betrachtet. Gerade der Friedensschluss von Venedig steht im Mittelpunkt dieses Artikels, da einerseits von mehreren Autoren über ihn berichtet wurde, andererseits das Treffen zwischen Papst und Kaiser als ritualisierte Handlungskette in den zeitgenössischen Quellen dargestellt wurde.
Papst Alexander (Mitte) mit Friedrich I. und seiner Frau (Zeichnung 14. Jahrhundert) / Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/64/TrioE.jpg |
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