Das
Aufkommen der Herolde war kein plötzliches Phänomen, welches
irgendwann einsetzte. Vielmehr kann man hier von einem langen
Entwicklungsweg sprechen, an dessen Ende das Amt des Herolds als
besonderer Kenner von Wappen stand. Die Amtsbezeichnung 'Herold' ist
dabei dem althochdeutschen Wort 'hariowalt' entlehnt, was so viel
bedeutete wie Heerverwalter oder eben jene Person, die die Symbole
der Geschlechter und Götter kannte. Über das Altfranzösische, in
welchem sich schon im 12. Jahrhundert mit 'hiraut' eine eigene Form
der Amtsbezeichnung gefestigt hatte, wurde dann im 14. Jahrhundert
der 'heralt' oder 'herolt' in den mittelhochdeutschen Sprachgebrauch
integriert, wenngleich im Ausland die Herolde des Heiligen Römischen
Reichs meist zu 'heraldus' lateinisiert wurden. Die Herolde waren es
also, die der Heraldik ihren Namen gaben.
Sonntag, 17. August 2014
Der Herold
Auch
wenn in den bisherigen Teilen zur mittelalterlichen Heraldik viel
über Wappen, Ritter, Farben und Formen gesprochen wurde, ist eine
Gruppe von Menschen, die unweigerlich mit der Heraldik verbunden ist,
noch nicht zur Sprache gekommen: die Herolde. Um diese Lücke zu
füllen, soll in diesem abschließenden Artikel zur Heraldik-Reihe
dargestellt werden, wer diese Herolde waren und welche Aufgaben diese
für die mittelalterliche Heraldik hatten.
Sonntag, 10. August 2014
Ecclesia und Synagoga – Die Geschichte zweier Königinnen
In der bildenden Kunst
des Mittelalters tauchen immer wieder zwei Frauenfiguren auf - Ecclesia und
Synagoga/e -, deren Geschichte in diesem Artikel näher vorgestellt werden soll.
Das sogenannte
Ecclesia-Synagoga-Motiv entwickelte sich wohl um 850, das heißt unter der
Herrschaft der Karolinger. Dabei standen Ecclesia und Synagoga beinahe immer allegorisch,
das heißt bildlich und stellvertretend, für die beiden Religionen Christentum
und Judentum. Sie tauchten gemeinsam oder einzeln auf Fresken, als Statuen, in
und an Kirchenbauten sowie in Büchern auf. In der Frühzeit des Christentums
galten sie dabei zunächst als gleichberechtigte Bräute Christi, was sich auch
in ihrer Darstellung widerspiegelte. Beide wurden als starke, erhabene und
gekrönte Frauen präsentiert, die sich häufig nur dadurch unterschieden, dass
die Ecclesia in einer betenden Haltung gezeigt wurde, während die Kleidung der
Synagoga häufig antike Züge aufwies und so auf die längere Existenz des
Judentums gegenüber dem Christentum hindeutete.
Sonntag, 3. August 2014
Die Konstantinische Schenkung I
Das hier abgebildete Bild aus der Basilika Santi Quattro Coronati in Rom ist ein Fresko aus dem Jahre 1246. Dieses Fresko erzählt uns die Geschichte von einem vermeintlichen Übereinkommen zwischen Papst Silvester I. (314-335), sitzend auf der linken Seite, und Konstantin dem Großen (306-337), das Knie leicht beugend, der dem Papst das Phrygium (kegelförmige Haube und Vorgänger der Tiara), den Baldachin und den Papstpalast übergibt – eine Handlung die bereits um 315 stattgefunden haben soll. Das Fresko basiert auf dem Constitutum Constantini (auch Donatio Constantini ad Silvestrem genannt), einer Urkunde von Konstantin an Papst Silvester. In der deutschen Mediävistik hat sich der Begriff „Konstantinischen Schenkung“ etabliert. Doch eine weitere Bezeichnung des Constitutum Constantini ist vielleicht sogar noch bekannter und enttarnt die Geschichte der Konstantinischen Schenkung: die Konstantinische Fälschung.
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