Im
ersten Teil unserer kurz!-Reihe über die Beziehungen Friedrich I. Barbarossas
zu Papst Hadrian IV. ging es um einen Eklat im Rahmen des ersten persönlichen
Aufeinandertreffens zwischen den beiden Männern. Dabei stand die nach Meinung
der päpstlichen Seite ungenügende Ausführung des Strator- und Marschalldienstes
und die anschließende Verweigerung des Papstes, dem deutschen König den
Friedenskuss zu geben, im Fokus. Nachdem dieser Konflikt schließlich überwunden
werden konnte, sollte nun Barbarossas Kaiserkrönung durch Hadrian IV. in Rom
erfolgen, die der eigentliche Anlass des ersten Italienzuges (1154-1155)
gewesen war.
Sonntag, 10. Juli 2016
Sonntag, 26. Juni 2016
Wilhelmine von Grävenitz – Aufstieg und Fall einer Mätresse
Dass
Herrschende in der Frühen Neuzeit Mätressen hatten und diese teilweise über
immensen politischen Einfluss verfügten, war keine Seltenheit. Madame de
Pompadour, Mätresse des französischen Königs Ludwig XV., ist hierfür wohl das
bekannteste Beispiel. Dabei waren jene Frauen aber auch stets der Gefahr
ausgesetzt, den gerade gewonnenen Einfluss genauso schnell wieder zu verlieren.
In unserem heutigen Artikel beschäftigten wir uns mit Wilhelmine von Grävenitz
(1685-1744), die als Mätresse des Württembergischen Herzogs Eberhard Ludwig (1676-1733)
einen enormen gesellschaftlichen und politischen Aufstieg erlebte, bevor sie
durch einen plötzlichen Todesfall in der Familie des Herzogs ihrer Stellung und
ihres Ansehens beraubt wurde.
Sonntag, 19. Juni 2016
Item eyne nüwe nase zcu machen – Die Beschreibung der Nasenersatzplastik Heinrichs von Pfalzpaint
Als der deutsche Mediziner Carl Ferdinand von Graefe zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Berlin mehrere Nasenrekonstruktionen durchführte, wandte er dabei eine Methode an, die bereits knapp 400 Jahre vor ihm vom Wundarzt Heinrich von Pfalzpaint (1400-1465) als neue 'italienische Methode' beschrieben worden war. Auch wenn Graefe seine Rekonstruktionsmethode als 'deutsche Methode' verstand, wandte er also medizinisch-chirurgisches Wissen an, dass im Mittelalter entstanden und (weiter)entwickelt worden war. Im Mittelpunkt unseres Artikels soll die spätmittelalterliche Beschreibung der gestielten Nasenersatzplastik Heinrichs von Pfalzpaint stehen, die als Erstbeschreibung der Nasenplastik überhaupt gelten kann.
Sonntag, 12. Juni 2016
Friedrich I. Barbarossa und die Päpste: Teil I – Der Eklat von Sutri
Dieses Bild zeigt die Aussöhnung Friedrich
I. Barbarossas (um 1122-1190) mit Papst Alexander III. (um 1100-1181) nach dem fast 20 Jahre andauernden sogenannten "Alexandrinischen Schisma", dessen Entstehung durch eine ganze Reihe von Konflikten zwischen Kaiser und Kurie begünstigt wurde. Friedrich I. Barbarossa ist wohl eine der bekanntesten Gestalten des
Mittelalters. Meist wird er als eine Art Lichtgestalt und Identitätsstifter in
der deutschen Geschichte dargestellt und seine Herrschaft als äußerst
erfolgreich nachgezeichnet. Dass es innerhalb seiner Regierung aber auch zu den oben bereits erwähnten heftigen Auseinandersetzungen mit dem
Papst und der römischen Kurie kam, die schließlich in einer
Kirchenspaltung endeten, wird dabei häufig übersehen. Weshalb sich die Fronten
zwischen Papst und Kaiser so dermaßen verhärteten, dass es 1159 zu einer doppelten Papstwahl kam, bei der sich die Wunschkandidaten der kaiserlichen und der kurialen Partei unversöhnlich gegenüberstanden, soll in dieser kurz!-Reihe
beleuchtet werden. Dabei soll immer wieder die Frage im Vordergrund stehen,
inwiefern den verschiedenen Konflikten möglicherweise eine Provokation zugrunde
lag und wann es sich schlicht um ein Missverständnis gehandelt haben könnte.
Sonntag, 5. Juni 2016
Der Elefant Abul Abaz
Als der jüdische Kaufmann und Dolmetscher Isaak mit einer kleinen Delegation des abbasidischen Kalifen Hārūn ar-Raschīd (Kalif von 786 bis 809) am 20. Juli 802, zwei Jahre nach der Verleihung der Kaiserwürde an Karl den Großen (747-814, Kaiser ab 800), eines der Tore der Kaiserpfalz Aachen durchquerte, wurde er dabei vom Elefanten Abul Abaz begleitet. Die Einwohner müssen nicht schlecht gestaunt haben, hatten sie ein solch exotisches und außergewöhnliches Wesen bis dahin garantiert noch nie gesehen. In unserem Artikel deuten wir die wenigen Quellenaussagen, erörtern die Hintergründe dieses wertvollen Geschenks und entkräften einige Mythen und Legenden, die sich um den Elefanten ranken.
Sonntag, 29. Mai 2016
Die Wundervölker des Ostens*
Im Jahr 1493 veröffentlicht der Humanist und Historiker Hartmann Schedel (1440–1514) seine Weltchronik. Von der Erschaffung der Welt bis in seine eigene Gegenwart gliedert Schedel die Weltgeschichte in insgesamt sieben Weltalter – samt Ausblick auf das Jüngste Gericht. Dabei geht es ihm nicht allein um die Wiedergabe historischer Ereignisse, auch Wunderberichte und Sensationsmeldungen finden Platz in seinem monumentalen Werk.
Auf eine der seltsamsten Stellen des Werkes trifft der Leser direkt nach dem Bericht über die Sintflut: Rechts und links vom Text finden sich Holzschnitte, auf denen 14 Vertreter ganz absonderlich aussehender Völker abgebildet sind, die in den entlegenen Regionen „india“ und „ethiopia“ leben sollen (Abb. 1, Blatt XIIr). Glaubt man den Holzschnitten, dann geht es skurril zu dort am Rande der Welt: Manche Bewohner haben so große Ohren, dass sie damit ihren ganzen Körper bedecken können. Andere Wesen tragen auf ihrem Menschenkörper einen Hundekopf und können deshalb nur bellen. Auch Wesen mit Kranichhälsen und Schnäbeln sollen das Ende der Welt bevölkern. Hartmann Schedel hat sich diese wundersamen Wesen nicht selbst ausgedacht, sondern zusammengetragen, was er bei anderen Autoren über ihre Existenz gelesen hat. Schedel ist Glied in einer langen Kette literarischer Berichte über die Bewohner entlegener Erdregionen. Doch wo liegen die Wurzeln der Vorstellung, die Ränder der Welt seien von monstra, also deformierten Wesen, bewohnt?
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Wundervölker im Liber chronicarum von Hartmann Schedel, fol. 12r (© BSB München, INK S-195) http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00034024/image_94 |
Sonntag, 15. Mai 2016
„Wie Phönix aus der Asche“ – Geschichte und Ursprung des mythischen Vogels
„Hätte
mir gerade noch gefehlt, wenn Dumbledores Vogel stirbt, während ich allein mit
ihm bin, dachte Harry gerade - als der Vogel in Flammen aufging. […] [F]ieberhaft
schaute er sich um, ob es nicht irgendwo ein Glas Wasser gäbe, aber er sah
keines; der Vogel war mittlerweile ein Feuerball geworden; er gab einen lauten
Schrei von sich und schon war nichts mehr von ihm übrig als ein schwelender
Haufen Asche auf dem Boden. Die Bürotür ging auf und Dumbledore kam mit ernstem
Gesichtsausdruck herein. »Professor«, keuchte Harry, »Ihr Vogel - ich konnte
nichts machen - er hat einfach Feuer gefangen.« Zu Harrys Verblüffung lächelte
Dumbledore. […] »Fawkes ist ein Phönix, Harry. Phönixe gehen in Flammen auf,
wenn es an der Zeit für sie ist zu sterben, und werden aus der Asche neu
geboren. Sieh mal ...« Harry sah gerade noch rechtzeitig hin, um einen
winzigen, verschrumpelten, neugeborenen Vogel den Kopf aus der Asche stecken zu
sehen. Er war genauso hässlich wie der alte. »Ein Jammer, dass du ihn an einem
Brandtag sehen musstest«, sagte Dumbledore und setzte sich hinter seinen
Schreibtisch. »Eigentlich ist er die meiste Zeit sehr hübsch, herrlich rot und
gold gefiedert. Faszinierende Geschöpfe, diese Phönixe. Sie können unglaublich
schwere Lasten tragen, ihre Tränen haben heilende Kraft und sie sind
außerordentlich treue
Haustiere.«“
(Rowling, Joanne K., Harry Potter und
die Kammer des Schreckens, Hamburg 1999, S. 215-216)
Dieser Abschnitt beschreibt die erste
Begegnung Harry Potters mit dem Phönix Fawkes in J.K. Rowlings „Harry Potter
und die Kammer des Schreckens“. Im weiteren Verlauf des Bandes, aber auch der
ganzen Buchreihe, kommt dem Phönix Fawkes eine zwar kleine, aber auf keinen
Fall zu unterschätzende Rolle zu. Durch seine besonderen Fähigkeiten rettet er
nicht nur dem Protagonisten der Serie, sondern auch seinem Besitzer Albus
Dumbledore das Leben und tritt immer wieder im entscheidenden Moment auf, um
alles zum Guten zu wenden.
Im dritten Artikel unseres Themenmonates
‚Tiere und Fabelwesen‘ wollen wir uns mit den überlieferten Eigenschaften des
Phönix beschäftigen, von denen auch J. K. Rowling einige im oben zitierten
Abschnitt aufgreift und versuchen, uns dem Ursprung des legendären Vogels zu nähern.
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