Sonntag, 25. September 2016

Wege in die Freiheit – Sklaverei im Mittelmeerraum Teil 2

Im ersten Teil unserer kurz!-Reihe „Wege in die Freiheit – Sklaverei im Mittelmeerraum“ haben wir uns mit dem Sklaven Sayt Sanagi befasst. Als Sklave des Sklavenhalters und Medizinmeisters Arnaldus Iarmani war Sayt, wie die meisten anderen Sklaven im Mittelmeerraum auch, in seinen Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. So durfte er beispielsweise die Stadt Barcelona nicht verlassen, sich nicht prügeln oder betrinken und keinerlei Glücksspiele spielen. Ein Sklavenhalter sah das Verhalten seiner Sklaven immer als Abbild und Ergebnis seines eigenen gesellschaftlichen Ranges. Und dennoch: Sklaven hatten auch fast immer die Möglichkeit, sich freizukaufen oder freigekauft zu werden. Dies zeigt die in Teil 1 genannte Quelle besonders deutlich: Im Vertrag zwischen Arnaldus Iarmani und seinem Sklaven Sayt Sanagi wurden die Konditionen für die Freilassung mittels Loskauf festgehalten; ebenso wurden die möglichen Sanktionen bei Missachtung einzelner Bedingungen niedergeschrieben. Gleichzeitig benannte Sayt Bürgen, sogenannte fideiussores, die im Vertrag aufgelistet wurden und ihn letztlich auch unterschreiben mussten. Diese fideiussores, in diesem Fall allesamt ehemalige Sklaven, mussten im Falle einer Flucht Sayts für diesen einstehen und galten somit als Absicherung des Sklavenhalters. Zudem beweisen diese Bürgschaften eine Form von Solidarität unter Sklaven und ehemaligen Sklaven.

Sklavenmarkt in Jemen, 13. Jahrhundert (Sklavenmärkte im Mittelmeerraum glichen diesem Beispiel)  / Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/51/Slaves_Zadib_Yemen_13th_century_BNF_Paris.jpg

Sonntag, 18. September 2016

Ambroise Paré – Wegbereiter der modernen Chirurgie

In der Geschichte waren es häufig Zufälle oder unübliche Vorgehensweisen in Krisen- und Notsituationen, die Entdeckungen und Fortschritte im Bereich der Medizin nach sich zogen. In unserem heutigen Artikel soll es um den französischen Chirurgen Ambroise Paré (um 1510-1590) gehen, der – auf den Schlachtfeldern seiner Zeit tätig – zahlreiche medizinische Methoden revolutionierte, neue chirurgische Instrumente erfand und durch sein Können und seine Einfälle schließlich zum Hofchirurgen mehrerer Könige aufstieg.

Ambroise Paré, Porträt aus Deux livres de chirurgie (1573)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c7/Ambroise_Par%C3%A9_1573.jpg

Sonntag, 11. September 2016

Die Medizinschule von Salerno

Wohl jeder, der schon einmal den Spuren mittelalterlicher Medizin nachgegangen ist, ist früher oder später auf die Geschichte der Ärzte- bzw. Medizinschule von Salerno gestoßen. Auch wenn die Entstehung der Scuola Medica Salernitana heute ungeklärt ist, entwickelte sich Salerno im Mittelalter durch die hier tätigen Ärzte zu einem Zentrum der medizinischen Bildung und nicht selten wird heute aufgrund dieses Lehr- und Lernbetriebs von der ältesten Universität Europas gesprochen. Dieser Artikel möchte nicht nur der Geschichte und Entwicklung der Ärzteschule von Salerno nachgehen, sondern auch klären, welchen Stellenwert Salerno für die mittelalterliche Medizin einnahm und wie Salerno von den Zeitgenossen wahrgenommen wurde.

Darstellung der Medizinschule von Salerno aus einer Abschrift des Canon medicinae des Avicenna
(https://de.wikipedia.org/wiki/Schule_von_Salerno#/media/File:ScuolaMedicaMiniatura.jpg)

Sonntag, 4. September 2016

Friedrich I. und die Päpste: Teil III – Der Hoftag von Besançon

In den letzten beiden Artikeln dieser kurz!-Reihe ging es um die Vorbereitungen die Durchfürgung der Kaiserkrönung Friedrich I. Barbarossas in Rom durch Papst Hadrian IV. im Jahre 1155. Bereits beim ersten Zusammentreffen zwischen dem römisch-deutschen König und dem Papst waren Spannungen offen zutage getreten, die sich im Laufe des Italienzuges Barbarossas noch ausweiteten. Der frisch gekrönte Kaiser hatte Italien auf Druck seiner Großen und aufgrund von Krankheiten und Hitze, die seinem Heer zu schaffen machten, wieder verlassen müssen, ohne die von ihm im Konstanzer Vertrag (1153) gemachten Zusagen einhalten zu können. Daraufhin hatte der Papst sich den mit dem römisch-deutschen Reich verfeindeten Normannen auf Sizilien zugewandt und mit ihnen den sogenannten Vertrag von Benevent (1156) geschlossen (mehr über darüber erfahrt ihr in Teil I und Teil II unserer Reihe).