Im ersten Teil unserer kurz!-Reihe über die portugiesischen Entdeckungsfahrten entlang der afrikanischen Küste auf der Suche nach einem Seeweg nach Indien hatten wir uns vor allem mit den beiden Seefahrern Diogo Cão (gest. um 1486) und Bartolomeu Dias (1450-1500) befasst. Ersterer hatte 1484 geglaubt, die Südspitze Afrikas erreicht zu haben, nur um dann feststellen zu müssen, dass er lediglich auf eine große Bucht gestoßen war, während Letzterem 1488 tatsächlich die Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung gelang, bevor er aufgrund von Versorgungsengpässen die Heimreise hatte antreten müssen. Bald darauf hatte sich allerdings auch ein Abenteurer namens Christoph Kolumbus (um 1451-1506) unter Schirmherrschaft Spaniens aufgemacht, um auf der Westroute nach Indien zu segeln. Er war 1493 in dem Glauben zurückgekehrt, sein Ziel erreicht zu haben, ohne zu wissen, dass es sich bei dem Land, auf das er gestoßen war, um einen völlig neuen Kontinent handelte.
Sonntag, 19. November 2017
Sonntag, 5. November 2017
Der Seeweg nach Indien: Teil I - Erste portugiesische Entdeckungsfahrten, Christoph Kolumbus’ Scheitern vor dem portugiesischen König und die Umschiffung des Kaps der Guten Hoffnung
Im Jahre 1415 hatten portugiesische Truppen unter König Johann I. (1357-1433) die prunkvolle, muslimische Hafenstadt Ceuta geplündert und deren Bevölkerung in religiösem Eifer massakriert. Dabei hatten sie jedoch auch einen ersten Blick auf die Reichtümer Afrikas erhascht, von denen das Land bislang durch eine Barriere aus den muslimischen Reichen Nordafrikas ferngehalten worden war. Bis dato war das ärmliche Königreich Portugal, das an der Peripherie des europäischen Kontinents lag, vom florierenden Handel des Mittelmeeres weitgehend ausgeschlossen. Luxusgüter aus aller Welt gelangten über muslimische Handelsstädte fernab des Reiches nach Europa. Jenseits von Portugal lag nach damaligem Wissensstand nur der weite Ozean. Sollte es gelingen, einen Seeweg nach Indien zu entdecken, so würde dies einen Zugang zur reichen Handelswelt des Subkontinents bedeuten. Dies wurde zu einer der Hauptmotivationen für die portugiesischen Entdeckungsfahrten.
Sonntag, 22. Oktober 2017
Nicolas Ferry – Zwerg am Hof des polnischen Königs
In
der Frühen Neuzeit gab es an einigen europäischen Höfen das offizielle Amt des
Hofzwerges, das kleinwüchsige Menschen – Männer und Frauen – innehaben konnten.
Herrscher schmückten sich häufig mit ihnen, da diesen auf der einen Seite
besondere Fähigkeiten zugeschrieben wurden. Auch galten sie als Glücksbringer,
weshalb Adelige sie gerne in ihrer Nähe wussten. Auf der anderen Seite umgab
Kleinwüchsige aber vor allem der Reiz des Skurrilen und Exotischen, weshalb sie
an den Höfen wie Sammelobjekte und Besitztümer der Herrschenden behandelt
wurden. Es galt als ein Zeichen von Reichtum und Macht, wenn Regierende ungewöhnlich
gestaltete Menschen zu ihrem Hofstaat zählen konnten. In diesem kurz!-Artikel
soll darum mit Nicolas Ferry (1741-1764), dem Hofzwerg des polnischen Königs Stanislaus
I. Leszczyński (1677-1766), eines der bekanntesten Beispiele vorgestellt werden.
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Gemälde
von Nicolas Ferry mit einem Bild des polnischen Königs, unbekannter Maler, 18.
Jahrhundert
https://en.wikipedia.org/wiki/Nicolas_Ferry#/media/File:Nicolas_Ferry_-_NEAPOLITAN_SCHOOL.jpg
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Sonntag, 8. Oktober 2017
Die Sachsenkriege Karls des Großen
Unter Karl dem Großen (747 bis 814) gelangte das Frankenreich zu seiner größten flächenmäßigen Ausdehnung und erlebte seine größte Machtexpansion. So eroberte er 774 das Langobardenreich, er beendete 788 die Autonomie des bayrischen Stammesherzogtums und eroberte in den 790er Jahren auch das Reich der Awaren. Seine vielleicht schwierigste Aufgabe bestand jedoch in der Eingliederung der sächsischen Stämme in das Fränkische Reich. Über mehr als drei Jahrzehnte sollten sich die Sachsen in den Sachsenkriegen erwehren, die über den Status einer Eroberung des Gebietes hinausgingen. Denn die Sachsen hingen dem germanischen Glauben an und wurden von den christlichen Franken als Heiden angesehen. Eine konfliktfreie Lösung erschien also unmöglich, da neben den politischen auch die religiösen Unterschiede einer gewaltfreien Einigung im Wege standen. Dieser Artikel beschäftigt sich mit den folgenden Fragen: Mit welchen Mitteln sollte Karl der Große die Sachsen letztendlich unterwerfen? Warum erstreckten sich die Auseinandersetzungen über einen solch langen Zeitraum? Welche Konsequenzen hatte die Zerstörung der großen Säule Irminsul? Und wie endete dieser politisch-religiöse Konflikt für beiden Seiten?
Sonntag, 24. September 2017
Von listigen Zwergen, kräftigen Riesen und tapferen Helden – die ‚Aventiurehafte Dietrichepik’ II
Wohl jeder, der sich schon einmal mit mittelhochdeutschen Epen beschäftigt hat, dürfte auf jenen Helden gestoßen sein, der nicht nur seinem Onkel Ermrich immer wieder kämpferisch begegnete, sondern auch kräftige Riesen, starke Drachen und listige Zwerge besiegen konnte – Dietrich von Bern. Die Erzählungen von den Abenteuern Dietrichs waren vom 13. bis zum 18. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum sehr beliebt und weit verbreitet. Unserer heutiger kurz!-Artikel möchte mit den Erzählungen der sogenannten ‚Aventiurehaften Dietrichepik’ die Heldenepen Dietrichs in den Blick nehmen, in denen er etwa auf Drachen, den Zwerg Bibung, den Riesen Sigenot oder auf den Zwergenkönig Laurin trifft. Nachdem im ersten Teil dieser kurzen Reihe die Dietrichepen ‚Goldemar’, ‚Eckenlied’, ‚Sigenot’ und die ‚Virginal’ vorgestellt wurden, sollen in diesem zweiten Teil der ‚Laurin’, der ‚Rosengarten zu Worms’ und der ‚Wunderer’ im Vordergrund stehen. Mit der Vorstellung dieser Dietrichepen sollen einzelne kleine Abenteuer, die Dietrich von Bern in diesen Erzählungen der ‚Aventiurehaften Dietrichepik’ besteht, kurz vorgestellt werden.
Sonntag, 10. September 2017
Von listigen Zwergen, kräftigen Riesen und tapferen Helden – die ‚Aventiurehafte Dietrichepik’ I
Wohl jeder, der sich schon einmal mit mittelhochdeutschen Epen beschäftigt hat, dürfte auf jenen Helden gestoßen sein, der nicht nur seinem Onkel Ermrich immer wieder kämpferisch begegnete, sondern auch wundersame Wesen besiegen konnte – Dietrich von Bern. Die Erzählungen von den Abenteuern Dietrichs waren vom 13. bis zum 18. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum sehr beliebt und weit verbreitet. Unser heutiger kurz!-Artikel möchte mit den Erzählungen der sogenannten ‚Aventiurehaften Dietrichepik’ die Heldenepen Dietrichs in den Blick nehmen, in denen er etwa auf Drachen, den Zwerg Bibung, den Riesen Sigenot oder auf den Zwergenkönig Laurin trifft. Neben der Vorstellung der Epen sollen einzelne kleine Abenteuer, die Dietrich von Bern in der ‚Aventiurehaften Dietrichepik’ besteht, kurz vorgestellt werden.
Sonntag, 27. August 2017
Die Weiße Frau - das Hausgespenst der Hohenzollern
„Gehüllt
in weiße Witwentracht, im weißen Nonnenschleier, so schreitet sie um
Mitternacht durch Burg und Schlossgemäuer“ dichtete Christian zu
Stolberg-Stolberg 1814 und beschrieb damit das Gespenst der Weißen Frau. Der
Sage nach trieb diese über Jahrhunderte ihr Unwesen auf verschiedenen Schlössern des europäischen Adels und kündigte dabei stets ein Unglück oder einen nahenden
Todesfall an. Angeblich trat sie erstmals im 14. Jahrhundert in Erscheinung und
schon bald häuften sich die Berichte über ihr mysteriöses Auftreten. In unserem
heutigen Artikel spüren wir den Ursprüngen der Sage und den möglichen
historischen Vorbildern der Weißen Frau nach, erklären, warum dieses Gespenst
vor allem mit der Dynastie der Hohenzollern in Zusammenhang gebracht wird, und betrachten den
Umgang der Zeitgenossen mit der Gestalt und die Verbreitung dieser.
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