- Adomnan, Abt von Iona (~628-704), über den heiligen Columba
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Wer aber war Columba von Iona, dass gerade sein Leben in einem Buch niedergeschrieben wurde und für die Nachwelt aufgehoben werden sollte? Und warum war sein Wirken für die Nachwelt so wichtig?
Columba wurde zwischen 520 und 522 im Norden Irlands geboren und genoss vermutlich eine christliche Erziehung. In seiner Jugend war er Klosterschüler in Clonard; um 540 ging er in das Kloster Nóiden (beide Klöster in Irland). Während seiner Zeit in Irland gründete er zwei Klöster in Derry und Durrow.
Die zentrale Periode seines Lebens begann ab 563: Columba ging auf Pilgerschaft nach Britannien. Die Heimatlosigkeit in der Pilgerschaft für Christus, Peregrinatio pro Christi genannt, bedeutete ein Leben als religiös motivierter Pilger für Christus und das Christentum zu führen. Für Columba und viele andere war dies eine Lebenserfüllung. Das oben genannte Zitat zeigt seine asketischen Lebensinhalte während dieser Peregrinatio: der Dreiklang aus Gebet, Schriftlesung und sowohl körperlicher als auch geistiger Arbeit. Hinzu kamen das Fasten und das Wachen.
Eng verbunden mit der Peregrinatio war die Missionierung Britanniens, vor allem die Missionierung der Pikten (ein germanischer Stamm; beheimatet nahe der Clyde-Forth-Landenge zwischen Glasgow und Edinburgh). Als Missionszentrum wählte Columba die bis dahin weitgehend unbekannte schottische Insel Iona und gründete auf ihr ein Kloster. Im Gegensatz zu anderen Missionaren versuchte er nicht die Heiden kämpferisch und mit großer Radikalität zu bekehren, sondern die Menschen durch die Predigt und das Agieren als Vorbild von seiner Mission zu überzeugen.
Neben wichtigen Klostergründungen, seinem Leben als Pilger in der Fremde und der Missionierung in Britannien hat Columba auch eine – besonders für die Paläographie (die Lehre von Schriften) – wichtige Handschrift hinterlassen: die Abschrift des „Cathach“ (Kämpfer). Diese Abschrift stammt laut Legende aus dem 6. Jahrhundert, wobei die aktuelle Forschung von einer Entstehungszeit im 7. Jahrhundert ausgeht. Diese Handschrift gilt als eines der ältesten Zeugnisse der insularen Majuskel (Schrift basierend auf einem Zweiliniensystem).
(Beispiel für die Insulare Majuskel, ~ 700:
http://www.paleography.unifr.ch/steffens/steffens_d/PDF/steffens_a/steffens_d_0031.pdf)
Columba führte also ein aus christlicher Sicht vorbildliches Leben. Dies soll uns und sollte vor allem den Mönchen und Laien, sowie den irischen Klöstern vermittelt werden. Die Vita gab den genannten Adressaten also nicht nur Informationen über das Leben Columbas, sondern animierte diese auch zur Nachahmung dieses Lebens. Besonders seine nicht radikale Missionierung hob ihn von vielen Missionaren seiner Zeit ab und machte ihn zum Vorbild.
Zum Weiterlesen:
Adamnan, Das Leben des heiligen Columba von Iona. Vita S. Columbae, übersetzt von Theodor Klüppel (Bibliothek der Mittellateinischen Literatur 8), Stuttgart 2010.
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