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Mittwoch, 28. Januar 2015
Themenmonat Februar - Mord & Totschlag
Bischofsmorde im 12. Jahrhundert - Thomas Becket und Arnold von Selenhofen
Giftmörderinnen in der Frühen Neuzeit
Mord und Totschlag im Sachsenspiegel
Der Serienmörder Gilles de Rais
Sonntag, 25. Januar 2015
Wunderzeichen
Wie
zu jeder anderen Zeit kam es auch in der Frühen Neuzeit gelegentlich zu
unvorhergesehenen Naturereignissen und ungewöhnlichen Phänomenen, die aus dem
Wissen der Zeit heraus nur schwerlich erklärt werden konnten. Seit dem 16.
Jahrhundert jedoch entwickelte sich für all jene Geschehnisse ein
Erklärungsansatz, der sich mehr und mehr verbreitete.
Die
Rede ist von den sogenannten Wunderzeichen. Seinen Ursprung hat dieser Begriff
in der römischen Antike, denn er entwickelte sich aus dem lateinischen Wort prodigium. Dieses beschrieb
ungewöhnliche Ereignisse und deutete sie zumeist als ungünstige Vorzeichen und
als einen Hinweis auf drohendes Unheil. Bereits in der Antike wurden diese
Prodigien als von den Göttern gesandt gedeutet.
Vor
allem im 16. Jahrhundert geriet die lateinische Bezeichnung in den Hintergrund
und die Bezeichnung „Wunderzeichen“ für ungewöhnliche Vorkommnisse setzte sich
im deutschsprachigen Raum durch. Eine Gemeinsamkeit all dieser Wunderzeichen
war, dass sie sich nicht in den damals als gewöhnlich betrachteten Lauf der
Natur einfügten.
Sonntag, 18. Januar 2015
Das lange 10. Jahrhundert – Ein dunkles Zeitalter des Papsttums?
„In Rom war nämlich der Bischof des
apostolischen Stuhles verschieden, Johannes mit Namen; dieser hatte schon
früher von seinem Verwandten Gift erhalten, jetzt aber wurde er von demselben und
zugleich anderen Genossen seiner Freveltat, da er ihrer Meinung nach noch
länger leben würde als daß ihre Begierde hätte gestillt werden können, da sie
sowohl seinen Schatz wie die Leitung des Bistums an sich zu reißen dürsteten,
so lange mit einem Hammer geschlagen, bis dieser im Gehirn stecken blieb.“
(Annales Fuldenses,
zitiert nach: Hebers, Klaus, Geschichte des Papsttums im Mittelalter, Darmstadt
2012, S. 97.)
So
berichten die Fuldaer Annalen vom Tode Papst Johannes‘ VIII. im Jahre 882.
Dieser Mord stand am Beginn des langen 10. Jahrhunderts für das Papsttum, für
das sich seit dem 16. Jahrhundert die Bezeichnung von Caesare Baronio Saeculum Obscurum – das dunkle
Jahrhundert – verbreitet hatte. Von einigen Historikern wird die Herrschaft in
Rom zu Beginn dieses Zeitraumes bis etwa in die zweite Hälfte des 10.
Jahrhunderts hinein auch als „Pornokratie“ oder „Hurenregiment“ bezeichnet. Das
Papsttum schien also zu dieser Zeit, wie an diesen negativen Bezeichnungen zu
sehen ist, den moralischen Ansprüchen, die bis heute damit verknüpft sind,
keinesfalls gerecht zu werden. Doch nicht nur der unmoralische Lebenswandel
einiger Päpste veranlasste Caesare Baronio von einem Saeculum Obscurum zu sprechen, sondern auch der Mangel an
schriftlich überlieferten Quellen für diese Zeit. In diesem Artikel soll es nun
darum gehen, die für dieses Zeitalter prägenden Ereignisse nachzuzeichnen und
den Ursachen auf den Grund zu gehen, die dazu führten, dass das Papsttum zu
einer „Pornokratie“ verkam.
Sonntag, 4. Januar 2015
Zwischen Magie und Heilkunde - Mittelalterliche Zauber- und Segenssprüche II
Im ersten Teil dieser kurz!-Reihe über die Wirkmächtigkeit von mittelalterlichen Zauber- und Segenssprüchen wurde aufgezeigt, dass Zauberformeln allgemein als Heilmittel gegen Krankheiten anerkannt waren und auch benutzt wurden. Die Heilung von Krankheiten mit Zauberformeln, das so genannte ‚Besprechen‘, wurde dabei eben nicht nur auf Kräuter und Heilsteine bezogen, sondern auch auf das Vortragen bestimmter Worte erweitert. Magische und medizinische Praktiken zur Heilung wurden im Mittelalter also gleichwertig behandelt. In diesem Artikel soll es nun darum gehen, spezifischer aufzuzeigen, was und wie geheilt wurde und an welche besonderen Umstände das erfolgreiche ‚Besprechen‘ geknüpft war.