“No ship was ever productive of so much misery to England”
So beschreibt der Chronist Wilhelm von Malmesbury (1080/95-um 1143) in seinen Gesta Regum Anglorum (dt. Die Taten der englischen Könige) die Katastrophe, die sich am 25. November 1120 vor der Küste von Barfleur in der Normandie ereignete: Ein neues, und mit der neuesten Technik der Zeit ausgestattetes Schiff, dazu angeheuert, den Nachwuchs des englische Hochadels über den Ärmelkanal zu befördern, lief unmittelbar nach der Abfahrt aus dem Hafen von Barfleur auf einen Felsen auf und sank. An Bord befanden sich auch drei Kinder des englischen Königs, Heinrich I. (1068-1135), unter ihnen sein einziger legitimer Sohn und Nachfolger William Ætheling (1103-1120). Wie bereits vom Chronisten angedeutet, sollte dieses Unglück den Lauf der englischen Geschichte für die folgenden Jahre maßgeblich bestimmen und viel Elend über Land und Leute bringen. Wie es zum Untergang kam und welche langfristigen Folgen dieser hatte, wollen wir in diesem kurz!-Artikel genauer betrachten.