Marie de Guise erblickte als älteste Tochter Claudes de Lorraine und seiner Frau Antoinette de Bourbon am 20. November 1515 im lothringischen Bar-le-Duc das Licht der Welt. Da ihr Vater 1528 vom französischen König Franz I. (1494-1547) zum ersten Herzog von Guise ernannt wurde, gehörte Marie somit dem mächtigen französischen Adelsgeschlecht Guise an. Als Tochter eines französischen Adeligen sahen ihre Eltern für sie eine klösterliche Erziehung vor, weswegen Marie mit nur vier Jahren zu ihrer Großmutter, Philippa von Geldern, in das Klarissenkloster Pont-á-Mousson geschickt wurde.
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Sonntag, 31. Januar 2016
Sonntag, 24. Januar 2016
Kaiserin Theophanu - Das Bild der westlichen Herrscherin im Wandel
„Wohl
war sie vom schwachen Geschlecht, doch eigneten ihr Zucht und Festigkeit und
ein trefflicher Lebenswandel, was in Griechenland selten ist; so wahrte sie
ihres Sohnes Herrschaft mit männlicher Wachsamkeit in ständiger Freundlichkeit
gegenüber Rechtschaffenen, in furchtgebietender Überlegenheit gegenüber
Aufsässigen.“
Thietmar
von Merseburg, Chronicon, IV, 10. (Übersetzung nach: Gerd Althoff, Die Ottonen.
Königsherrschaft ohne Staat, Stuttgart ²2005, S. 170.)
Mit diesen Worten
schließt der Merseburger Bischof und Geschichtsschreiber Thietmar sein Urteil
über die ottonische Kaiserin Theophanu ab, die nach dem Tod Ottos II. die
Vormundschaft über ihren unmündigen Sohn Otto III. übernahm. Im Vergleich zu
weiteren Quellen fällt dieses Urteil recht positiv aus, wobei selbst dieses Lob
von Vorurteilen gegenüber Frauen und Fremden gekennzeichnet ist. Daneben sind
in weiteren Quellen die Vorbehalte deutlich kritischer gefasst: Häufiger ist
von einem ungewöhnlichen Auftreten, einer Verführung der westlichen Frauen zum
Luxus und einer zu großen Einmischung in die von Männern beherrschte Politik
die Rede. Unabhängig von diesen Urteilen stehen Theophanu und ihr Wirken in der
Geschichte für einen Wandel des Bildes der westlichen Herrscherin.
Otto und Theophanu, auf gleicher Höhe, werden von Christus gekrönt / Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/Otton_II_et_Th%C3%A9ophano.JPG |
Sonntag, 17. Januar 2016
Christina von Schweden - Selbstbestimmung im Rahmen ihrer Möglichkeiten
Königin
Christina von Schweden (1626-1689) war vielleicht die ungewöhnlichste Königin
ihrer Zeit, vor allem aber war sie eine Frau, die im 17. Jahrhundert den Mut
hatte, selbstbestimmt schwerwiegende und unpopuläre Entscheidungen zu treffen
und die daraus resultierenden Konsequenzen zu tragen: So weigerte sie sich Zeit
ihres Lebens zu heiraten, sie entschied sich aus freien Stücken zur Abdankung
und anschließend zur Konversion zum Katholizismus, auch wenn das den Bruch mit
ihrem protestantischen Heimatland Schweden bedeutete. Mit der interessanten
Persönlichkeit Christina von Schweden setzen wir heute unseren Themenmonat
„Herrscherinnen“ fort.
Frühes
Porträt um 1640, Ölgemälde von Hofmaler Jacob Henry Elbfas, Nationalmuseum
Stockholm. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Queenchristine.jpg
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Sonntag, 10. Januar 2016
Eleonore von Aquitanien – Kämpferin für ihre Söhne
„Eleonore
von Aquitanien ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, wie die Geschichte die
Persönlichkeit formt und wie Generationen von Schriftstellern und Historikern
eine Gestalt aus Fleisch und Blut entstehen lassen, hinter der die historisch
bekannten Fakten längst verblaßt sind. Wie ihre Söhne Richard Löwenherz und
Johann Ohneland im allgemeinen Bewußtsein als Helden […] fortleben, […] so ist
auch Eleonore zmu Mythos geworden. Gerade heute, wo die
Frauengeschichtsschreibung nach Identifikationsfiguren sucht, scheint ihr
Schicksal besonders aktuell geworden zu sein.“
(Vones-Liebenstein, Ursula, Eleonore von Aquitanien. Herrscherin zwischen zwei
Reichen, Zürich 2009 (2.Auflage), S. 113)
So
beschreibt Ursula Vones-Liebenstein Eleonore von Aquitanien (1122-1204),
Königin von Frankreich (1137-1152) und England (1154-1189), in ihrem Buch über
deren Leben. In diesem Zitat wird bereits deutlich, dass Eleonores
Persönlichkeit Menschen aller Zeiten fasziniert und gleichsam inspiriert hat,
eine Art Mythos um sie zu formen. Neben ihrer häufig herausgestellten
Selbstbestimmtheit finden auch ihre politische Aktivität und Agilität bis ins
für diese Zeit ungewöhnlich hohe Alter (sie wurde 82 Jahre alt) bis heute noch weit verbreitete
Anerkennung. Vor allem, wenn es um ihre Söhne ging, entwickelte Eleonore eine
ungeheure Antriebskraft, um deren Interessen voranzubringen. Und genau darum
soll es in unserem heutigen Artikel gehen, mit dem wir unseren Themenmonat „Herrscherinnen“
beginnen.