Sonntag, 28. September 2014

Die Schedelsche Weltchronik

Bei der Beschäftigung mit mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Chroniken stolpert man früher oder später immer über eine Chronik, die vor allem aufgrund ihrer zahlreichen kolorierten Stadtillustrationen Berühmtheit erlangte – den Liber chronicarum, gemeinhin auch bekannt als Schedelsche Weltchronik. Diese von dem „Hochgelehrten doctorem Hartmannum Schedel“ verfasste Chronik erschien 1493 in einer lateinischen und einer deutschen Version in Nürnberg.

Sonntag, 21. September 2014

Maria Sibylla Merian

Mit Sicherheit erinnert ihr euch noch an die D-Mark, aber erinnert ihr euch auch noch an das Bild der Frau, die auf dem 500-DM-Schein abgebildet war? Im heutigen Artikel soll es um das besondere Leben eben jener Frau, Maria Sibylla Merian, gehen. Sie galt als eine der bedeutendsten Naturforscherinnen und Künstlerinnen ihrer Zeit. Doch während ihr Werk die Jahrhunderte überdauerte, fiel die Frau dahinter für Jahrhunderte beinahe der Vergessenheit anheim, bevor mit Beginn des 20. Jahrhunderts ihre Wiederentdeckung einsetzte.  Heute wird sie zu Recht als eine wichtige Wegbereiterin der modernen Insektenkunde anerkannt und unter anderem in Form von nach ihr benannten Straßen und Schulen entsprechend gewürdigt.


Sonntag, 14. September 2014

Hartmann Schedel

Hartmann Schedel wurde als Sohn einer Nürnberger Kaufmannsfamilie im Februar 1440 in Nürnberg geboren. Gefördert durch seinen Vetter Hermann Schedel (1410-1485), der selbst Arzt und Humanist war, begann er 1456 sein Studium der Artes liberales an der Universität in Leipzig und erlangte schon im Jahre 1459 den Grad eines Magister Artium. Während seiner Zeit an der Universität in Leipzig lernte Schedel den Wanderhumanisten Peter Luder (1410-1472) kennen, der zur selben Zeit an der Leipziger Hochschule lehrte. So kam er schon sehr früh in Kontakt mit dem Humanismus und der damit verbundenen Vorstellung, dass ein Mensch auf der Grundlage allseitiger moralischer und theoretischer Bildung seine Persönlichkeit frei entfalten könne.

Sonntag, 7. September 2014

Die Konstantinische Schenkung II

Der erste Teil der Reihe „Die Konstantinische Schenkung“ (hier) erörterte die unterschiedlichen Interpretationen zur Datierung, zum Entstehungsort und zu den möglichen Fälschern der Urkunde, sowie deren Motivation. Außerdem wurde deutlich gemacht, welche Machtfülle der Papst von Kaiser Konstantin vermeintlich geschenkt bekommen hatte. Genau an diesem Punkt setzt dieser zweite Teil an. Es kann nicht sicher gesagt werden, ob die Päpste wussten, dass ihnen eine gefälschte Urkunde vorlag oder nicht: Wahrscheinlich nahmen sie sogar eine mögliche Fälschung in Kauf, um für sich Vorteile aus dieser zu ziehen. 

Die Rezeption der Konstantinischen Schenkung im Mittelalter ist unter mehreren Gesichtspunkten erstaunlich: Zunächst bezogen sich zahlreiche Zeugnisse lediglich auf die Bekehrung zum Christentum und die Taufe Konstantins. Erst Mitte des 11. Jahrhunderts, also mehr als 200 Jahre nach der Entstehung der Fälschung, gibt es einen ersten Verweis auf das Constitutum Constantini und die darin enthaltene Schenkung. Die Entstehung der Urkunde und die Schenkung selbst wurden im Mittelalter hingegen nur sehr selten und vorsichtig infrage gestellt.