Sonntag, 27. April 2014

Columba von Iona

„34 Jahre lebte er als Kämpfer auf der Insel und er konnte nicht einmal eine einzige Stunde verbringen, ohne dem Gebet, der Schriftlesung, dem Schreiben oder einer anderen Tätigkeit zu obliegen. Auch war er Tag und Nacht ohne Unterbrechung so beschäftigt mit dem unermüdlichen Fasten und Nachtwachen, dass die Last eines jeden einzelnen Werks jede menschliche Möglichkeit zu übersteigen schien. Und bei all diesem verhielt er sich liebevoll zu jedem, sein heiliges Gesicht strahlte immer nur Freundlichkeit aus, und erfüllt von der Freude des Heiligen Geistes war er in seinem innersten Herzen glücklich.“
                                   -  Adomnan, Abt von Iona (~628-704), über den heiligen Columba



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Adomnan (häufig auch Adamnan) schrieb die Vita des heiligen Columba von Iona, auch Columban der Ältere genannt, ungefähr 100 Jahre nach dessen Tod als Erinnerung an sein vorbildliches Leben und als Maßstab für die im Kloster lebenden Mönche. Die Vita Sancti Columbae ist ein wichtiges Zeugnis des frühen Mittelalters, weil es uns die Vorstellung des idealen Lebens eines Geistlichen im Frühmittelalter vermittelt und zentrale Themen wie die Missionierung darstellt. Dank der relativ kurzen Zeitspanne zwischen Columbas Tod und dem Verfassen der Vita gab es durch mündliche Überlieferungen noch genaue, kaum verfälschte Beschreibungen Columbas und seines Lebens. 

Wer aber war Columba von Iona, dass gerade sein Leben in einem Buch niedergeschrieben wurde und für die Nachwelt aufgehoben werden sollte? Und warum war sein Wirken für die Nachwelt so wichtig?

Sonntag, 20. April 2014

Der Ursprung des Wappenwesens

Wenn man an das Mittelalter denkt und dabei die Eindrücke mitschwingen lässt, die Filme immer wieder vom Mittelalter vermitteln, dann gibt es vor allem eine Sache, die man sofort mit dem Mittelalter verbindet: den Ritter und wie er zu Pferd in seiner glänzenden Rüstung in einem Tjost, dem ritterlichen Lanzenspiel, gegen einen Turnierrivalen antritt. Und doch war bei der kämpferischen Ausstattung des Ritters nicht alles glänzend, sondern teilweise sogar unglaublich bunt und farbenfroh. Es handelte sich dabei um den mit dem Wappen des Ritters verzierten Schild. Wo diese Wappen ihren Ursprung fanden und welche Funktion diese erfüllten, das soll in diesem Aufsatz genauer dargestellt werden.

Sonntag, 13. April 2014

Act of Settlement

Der Act of Settlement, auf Deutsch häufig als Grundordnung bezeichnet, ist ein Gesetzestext, der im Juni 1701 vom englischen Parlament erlassen wurde und bis heute gültig ist. Es handelt sich hierbei um eine Regelung der Thronfolge, die in einem ersten Schritt besagt, dass nur Protestanten den englischen Thron besteigen dürfen. Der Ausschluss aller Katholiken von der Thronfolge ist mit dem anti-katholischen Klima zur Entstehungszeit des Dokumentes zu erklären.

Der Act of Settlement wurde zu einem Zeitpunkt erlassen, als sich abzeichnete, dass mit Anne Stuart (1665-1714) die letzte zur Stuart-Familie gehörende Protestantin auf dem englischen Thron sitzen würde, da diese keine überlebenden Nachkommen hatte. Nach ihrem Tod und dem Ende ihrer Regierung bestand also in den Augen des Parlamentes die Gefahr, dass andere Nachkommen und Verwandte ihres Vaters, des römisch-katholischen Königs Jakob II. (1633-1701), wieder Ansprüche auf den Thron erhöben. Jakob II. selbst war im Zuge der sogenannten Glorreichen Revolution (Glorious Revolution) von 1688/89, die die Schaffung des parlamentarischen Regierungssystems und das Ende des königlichen Absolutismus zur Folge gehabt hatte, abgesetzt worden.

Sophie von der Pfalz

Sophie von der Pfalz 

Vorausgesetzt Sophie von der Pfalz hätte gute zwei Monate länger gelebt, dann wäre sie uns heute als Königin von Großbritannien bekannt. So aber ist über die Prinzessin von der Pfalz nur wenig in die Geschichtsbücher eingegangen und es sind hauptsächlich ihre eigenen auf Französisch verfassten Memoiren, die uns Auskünfte über ihr Leben geben.

Bankrott

Der Begriff "Bankrott" stammt aus dem Italienischen und bedeutet ursprünglich "zerbrochene Bank/Tisch" (banca rotta). 

Während des Hundertjährigen Krieges (1337-1453) benötigte England dringend mehr Geld, denn aufgrund der technischen Entwicklung wurden Kriege immer teurer; Belagerungen wurden beispielsweise immer aufwendiger. England erhielt hohe Kredite von italienischen Bankiers und war daraufhin bereits 1340 sehr hoch verschuldet.

Die Lage Englands verbesserte sich jedoch sehr schnell; löste gleichzeitig aber die wahrscheinlich größte Bankenkrise des Mittelalters aus: unter König Eduard III. (1327-1377) wurde beschlossen, die hohen Kredite an die italienischen Bankiers einfach nicht zurückzuzahlen. Faktisch gesehen konnten sie das Geld auch nicht zurückzahlen. Die Ansprüche der italienischen Bankiers wurden daraufhin hinfällig. In diesem Zuge gingen große Bankiersfamilien, wie die Peruzzis und Bardi "bankrott". 

Warum aber "zerbrochene Bank/Tisch"? Die italienischen Bankiers machten ihre Geldgeschäfte auf normalen Bänken oder Tischen. Wenn nun aber ein Bankier seinem Geschäft nicht mehr nachgehen konnte, wurde sein Tisch zerschlagen und so symbolisiert, dass er seine Arbeit nicht mehr ausführen konnte.