Der Act of Settlement,
auf Deutsch häufig als Grundordnung bezeichnet, ist ein Gesetzestext, der im
Juni 1701 vom englischen Parlament erlassen wurde und bis heute gültig ist. Es
handelt sich hierbei um eine Regelung der Thronfolge, die in einem ersten
Schritt besagt, dass nur Protestanten den englischen Thron besteigen dürfen.
Der Ausschluss aller Katholiken von der Thronfolge ist mit dem
anti-katholischen Klima zur Entstehungszeit des Dokumentes zu erklären.
Der Act of Settlement
wurde zu einem Zeitpunkt erlassen, als sich abzeichnete, dass mit Anne Stuart
(1665-1714) die letzte zur Stuart-Familie gehörende Protestantin auf dem
englischen Thron sitzen würde, da diese keine überlebenden Nachkommen hatte.
Nach ihrem Tod und dem Ende ihrer Regierung bestand also in den Augen des
Parlamentes die Gefahr, dass andere Nachkommen und Verwandte ihres Vaters, des
römisch-katholischen Königs Jakob II. (1633-1701), wieder Ansprüche auf den
Thron erhöben. Jakob II. selbst war im Zuge der sogenannten Glorreichen
Revolution (Glorious Revolution) von 1688/89, die die Schaffung des parlamentarischen
Regierungssystems und das Ende des königlichen Absolutismus zur Folge gehabt
hatte, abgesetzt worden.