tag:blogger.com,1999:blog-77374540976978311.post7337269886668250288..comments2024-03-16T22:00:04.475+01:00Comments on kurz!-Geschichte: Die Krönung Heinrichs I. (919-936)Christoph C-Khttp://www.blogger.com/profile/06076329265851352425noreply@blogger.comBlogger2125tag:blogger.com,1999:blog-77374540976978311.post-74438414787783086172014-05-25T17:31:43.675+02:002014-05-25T17:31:43.675+02:00Diese Konstellation rund um die "Designation&...Diese Konstellation rund um die "Designation" ist wirklich sehr interessant. Und die Antwort wird ein wenig länger ausfallen. ;)<br /><br />Die drei zentralen Quellen - Liudprand von Cremona, Adalbert von Magdeburg (der Fortsetzer der Regino-Chronik) und eben Widukind von Corvey - reden zwar nicht wortwörtlich von der "Designation", aber in allen Fällen wird Konrad I. auf irgendeine Art und Weise nachgesagt, dass er entscheidenden Einfluss bzgl. seiner eigenen Nachfolge hatte.<br />Klar ist auch, dass diese drei Autoren keine Zeitzeugen waren: Liudprand wurde 920 erst geboren, Adalbert war erst 9 und Widukind wurde frühestens 925 geboren. Trotzdem sind sie noch sehr nah am Zeitgeschehen und werden bei ihren Werken sicherlich Zeitzeugenberichte benutzt haben.<br /><br />Spätestens dann aber kommt eben die Frage auf, warum diese drei Autoren von einer "Designation" sprechen. Und diese Frage ist wohl nicht so schwer zu beantworten. Widukind schrieb dies in der Res gestae Saxonicae, also der Sachsengeschichte. Sie beschreibt den Aufstieg der gens (Stamm, Volk) der Sachsen bis hin zu Heinrichs I. Tod 936 und ist der späteren Enkelin Heinrichs, Mathilde, gewidmet. Demzufolge war es Widukinds Ziel das Königtum Heinrichs zu legitimieren und die sächsische Herrscherfamilie besonders postitiv darzustellen.<br />Liudprand war zeitweise im Dienst König Ottos I., Sohn Heinrichs und dessen Nachfolger. Adalbert von Magdeburg war ab 953 in der Kanzlei unter Otto I. tätig. Alle drei haben also Verbindungen zu Heinrich und seiner Familie. Die genannten Werke sind also bis zu einem gewissen Maße gefärbt; Johannes Fried spicht bei der Sachsengeschichte sogar von einem fehlergesättigten Bericht.<br /><br />Für die Forschung ist dies sicherlich ein interessantes Thema, weil keine 100 prozentig wahre Aussage getroffen werden kann und diskutiert werden kann. Das Reden von einer "Designation", in welcher Heinrich als perfekter Nachfolger stilisiert wird, ist natürlich für Heinrichs Nachfolger und seine Familie besser, als die Erwähnung von fünf Monaten Machtvakuum, in welcher sich die Großen des Reichs anscheinend nicht einig waren.<br /><br />Wer aber der Ursprung war, ist wahrscheinlich nicht herauszufinden. Widukinds und Adalberts Werke sind wohl parallel entstanden und Liudprands Werk fällt auch in diesen Zeitraum. Aber es scheint ja ein gewisses Selbstverständnis über diese "Designation" geherrscht zu haben, wenn die drei Autoren unabhängig voneinander geschrieben haben. Die Königsnähe der drei könnte auch dafür sprechen, dass der König selbst diese Ansicht vertritt - auch zur Legitimation und Hervorhebung seines Königtums.Christoph C-Khttps://www.blogger.com/profile/06076329265851352425noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-77374540976978311.post-59106095013879586462014-05-25T16:50:59.600+02:002014-05-25T16:50:59.600+02:00Ob sich wohl herausfinden ließe, wer den Mythos de...Ob sich wohl herausfinden ließe, wer den Mythos der Designation geschaffen hat. Denn die Quellen scheinen ja sehr wohl verbreiten zu wollen, dass es sich darum gehandelt habe.Maxim Chomskyhttps://www.blogger.com/profile/03861438965633522734noreply@blogger.com